Jedes Jahr im Herbst ist es soweit. Noch wenige Wochen und schon ist der 1. Advent da und die Sache mit den „Türchen“ beginnt. Darauf freuen sich nicht nur die Kleinen. Du willst für Deine Lieben einen Adventskalender nähen? Hier kommt unsere Idee.
Unser Adventskalender ist schnell genäht, weil er nicht aus 24 kleinen Teilen oder Beutelchen besteht, sondern aus einem einzigen Stück Stoff. Wir zeigen Dir nun Schritt für Schritt, wie das geht.
Adventskalender nähen – smilla zeigt Dir wie das geht!
Unser Adventkalender basiert auf einem einfachen Wandutensilo. Die Anleitung haben wir kurzerhand umfunktioniert. (Deshalb zeigen unsere Anleitungsbilder unten auch einen Blümchenstoff. Also nicht verwirren lassen.)
Für unseren selbstgenähten Adventskalender haben wir uns einen goldfarbenen Glitzerstoff ausgesucht und einen farblichen Mix aus 24 Zahlen und Sternchen auf Glitzer-Folie geplottet. So verwandelt sich das Wandutensilo im Handumdrehen in das Teil, was zum ersten Advent für Entzücken sorgt. Du willst Deinen Adventskalender nähen? Gute Idee, denn einmal umgesetzt, kannst Du ihn jedes Jahr neu mit kleinen Überraschungen befüllen und jemandem mal eine Freude machen.
Unser Modell ist ca. 60 cm breit und 65 cm hoch – plus den Tunnel für Deine Aufhängung. Wenn Du das System verstanden hast, kannst Du den Adventskalender auch in einer anderen Größe nähen.
Du willst genau den Adventskalender nähen, den Du auf unserem Bild siehst?
Kein Problem, dann bestell Dir einfach im smilla Online-Shop das smilla Adventskalender-nähen-Set. Da ist alles drin, was Du brauchst. Stoffe, Vlies und die geplotteten Nummern und Zahlenwörter zum Aufbügeln, im Glitzerfolien-Farbmix.
Du möchtest Deinen eigenen Adventskalender nähen?
Dann brauchst Du folgende Materialien:
Für die Vorderseite:
Einen Baumwollstoff oder Dekostoff in den Maßen 64 cm x 130 cm. Bei Stoffen ohne Musterrichtung und einer Breite von 140 cm benötigst du also 64 cm, bei Stoffen mit Musterrichtung oder Stoffen die nur 110 cm sind, benötigst du 130 cm.
Wir haben für unser Modell übrigens den Baumwollstoff „Gilded“ mit goldenem Glitzer verwendet. Es gibt ihn auch in Silber. Du findest ihn im smilla Onlineshop.
Für die Rückseite:
einen Baumwollstoff in den Maßen 64 cm x 69 cm
Dazwischen zur Verstärkung:
Thermolam ca. 70 cm x 75 cm (das ist eine Art flaches Wattevlies, damit Dein Adventskalender ein bisschen weiches Volumen bekommt).
Für den Tunnel und die Aufhängung:
Stoffstreifen in 16 cm x 61,5 cm (passt für einen Durchmesser von ca. 3 cm) Wenn du einen schmaleren Tunnel möchtest, schneide den Streifen entsprechend schmaler zu.
Stock / Röhre / Stab zum Aufhängen (mind. 60 cm breit)
Kordel oder Geschenkband zum Aufhängen
Und die 24 Zahlen?
Nun, da gibt es natürlich viele Möglichkeiten. Du musst Dir in jedem Fall schon im Vorfeld überlegen, wie du es machen willst. Unsere Zahlen sind geplottet und können am Schluss einfach drauf gebügelt werden. Das ist sicherlich der einfachste Weg. In unserem Onlineshop und im smilla Laden findest Du unterschiedliche Zahlen-Sets zum Aufbügeln, extra für Adventskalender. Wahlweise in Silber, Gold und Rosé.
Auch das Set mit den bunten Glitzernummern und Zahlen-Wörtern kannst Du extra als Set kaufen.
Los geht es, mit der smilla Anleitung „Adventskalender nähen“
Zuschneiden
Am einfachsten schneidest Du nun die 3 Teile – Oberstoff, Futter und Rückseite in den oben angegebenen Maßen zu. Besonders genau gelingt das mit einem Rollschneider auf einer Schneidematte. Eine Anschaffung, die sich lohnt, wenn man viel näht und geometrische Formen zuschneidet, z.B. bei einer Patchworkdecke.
Markieren
Wir beginnen mit dem Markieren der Fächer. Das sieht auf den ersten Blick kompliziert aus, ist es aber nicht. Wichtig ist nur, dass Du sehr genau arbeitest.
Lege den Stoff für die Oberseite mit der linken Stoffseite nach oben vor Dich auf den Tisch, die kurzen Seiten zeigen nach oben und nach unten. Nun markierst Du die Nahtzugaben und die Brüche. (Brüche sind Stoffkanten, an denen der Stoff umbricht, also umgeklappt wird). Und zwar rechts und links an den langen Seiten (siehe Skizze unten). Wir empfehlen Dir, alles mit Schneiderkreide oder bei dunklerem Stoff mit feinen Bleistiftlinien anzuzeichnen. Wer sich sicher fühlt, kann auch gerne zu den klassischen Stoffknipsen greifen und mit der Schere markieren, aber Achtung: Nicht tiefer als 3 mm einschneiden!
Die Abstände von unten sind:
2 cm (das ist die spätere Nahtzugabe)
Danach dann immer:
10 cm, 10 cm, 10 cm… (12-mal)
Um nicht durcheinander zu kommen, nummerierst Du Dir am besten die 10 cm Linien von unten nach oben. Die unterste Markierung bekommt eine Null. Das wird die später die untere Kante des Adventskalenders, mit den 2 cm Nahtzugabe.
Du musst Dir vorstellen, dass immer 3 x 10 cm zusammen eine Falte ergeben, beziehungsweise hinterher dann eine Falt-Tasche.
Bügeln
Um nun später die Reihen für die Fächer zu erhalten, werden zuerst vier Bruchkanten eingebügelt, und zwar so, dass sie auf der schönen Stoffseite zu sehen sind. Bügele die Reihen mit den Nummern 1, 4 ,7 und 10 nach außen (in der Skizze rot markiert).
Unser Tipp: Gut gebügelt ist halb genäht!
Kennst Du das Mini-Dampfbügeleisen von Prym? Klein, wendig – einfach ideal für Näharbeiten. Dazu gibt es eine praktische Bügelunterlage. Eine lohnende Anschaffung für alle, die viel nähen.
Nähen
Als nächstes werden die so entstandenen vier Bruchkanten füßchenbreit oder mit einem schönen Zierstich von der rechten Seite sichtbar abgesteppt.
Bügeln
Um die Tiefe der Fächer zu erhalten, bügelst Du jetzt weitere vier Stoffbrüche ein.
Achtung: Dieses Mal bitte so, dass die linke Stoffseite sichtbar ist. Halte Dich an Deine Markierungen und bügele die Reihen mit den Nummern 2, 5, 8 und 11 um (in der Skizze blau markiert). Jetzt haben Deine Fächerreihen Tiefe bekommen, der gebügelte Bruch ist dabei immer der Boden der Fächer.
Wenn Du jetzt Dein Stoffstück wieder mit der schönen Seite nach oben vor Dich legst, erahnst du schon die fertige Größe. Das Ganze ist nun deutlich kleiner geworden und Deine eingebügelten Falten ergeben schon die einzelnen Reihen. Achte darauf, dass die Reihen schön ordentlich übereinander liegen. Kontrolliere das an den übrig gebliebenen 10 cm-Markierungen. Auch die rechte und linke Außenkante sollten die gleiche Länge haben. So wird alles schön gerade.
Wenn alles passt, stecke die Reihen mit ein paar Stecknadeln fest, und lege den Stoff vorsichtig auf das Stück Thermolam. Das Thermolam ist absichtlich etwas größer. Streiche deinen Stoff von der Mitte heraus an den Rand glatt, bis alles schön übereinander liegt. Dann kannst Du den Stoff mit Stecknadeln auf dem Thermolam fixieren, am besten von der Mitte heraus sternförmig nach außen, damit nichts verrutscht.
Markieren
Wenn das geschafft ist, zeichnest Du die vertikalen Fächer an. Achtung, arbeite hier unbedingt mit heller Kreide oder einem selbstlöschenden Trickmarker der wieder verschwindet (vorher an einem Reststück testen!!).
Die erste Linie zeichnest Du senkrecht genau in der Mitte an, also jeweils 32 cm von rechts und von links aus gemessen. Die weiteren Linien haben dann immer einen Abstand von 10 cm.
Nähen
Nun steppst Du die Linien mit der Nähmaschine am besten mit dem normalen Gradstich ab. Die Stichlänge kannst Du auf 3.0 vergrößern. Wir haben nur bis zur Oberkante der Fächer gesteppt.
So entstehen dann aus den vier Reihen 24 kleine Fächer.
Nun nähst Du den gesamten Oberstoff einmal auf dem Thermolam rundherum knappkantig auf. Am einfachsten geht das, wenn Du die Stichlänge Deiner Maschine auf Maximum stellst. Danach schneidest Du das Thermolam rundherum bündig mit der Stoffkante ab.
Jetzt fehlt noch der Tunnel für die Aufhängung:
Die kurzen Seiten des Streifens bügelst Du um, und zwar 1 cm und nochmal 1 cm. Der so entstandene Saum wird dann knappkantig abgesteppt. Danach bügelst Du den Streifen längs zur Hälfte, so dass die schöne Seite Außen liegt.
Der so vorbereitete Streifen hat jetzt eine Größe von ca. 8 cm x 57,5 cm.
Markiere auf Deinem Oberstoff genau die Mitte an der Oberkante. An dieser Stelle legst Du nun auch genau die Hälfte des Streifens auf, und zwar so, dass alle drei Stofflagen und das Thermolam offenkantig aufeinander liegen.
Angenäht wird der Streifen mit einer Nahtzugabe von 1,5 cm.
Wenn alles passt, wird Dein Adventkalender jetzt mit der Rückseite verstürzt.
Dafür legst du den Rückseitenstoff genau auf Deine Oberseite. Der Streifen für den Tunnel darf nicht rausschauen, er liegt versteckt zwischen den beiden Stoffen (rechts auf rechts, die schönen Seiten schauen sich an). Stecke alles ringsherum mit Stecknadeln oder WonderClips zusammen, damit die Stofflagen nicht verrutschen.
Nun zeichnest du ringsherum eine Nahtzugabe von idealerweise 2 cm an. Wichtig ist aber, dass die Fächer ganz rechts und ganz links auch 10 cm breit sind. Bitte hier noch einmal genau nachmessen und die Nahtzugabe eventuell anpassen. Nun werden diese Linien nachgesteppt.
Wichtig! Lass beim Nähen in der unteren Kante eine Wendeöffnung von etwa 15 cm offen.
Bevor du alles wendest, schneide die Nahtzugabe ringherum auf 1 cm zurück und schneide die Ecken vorsichtig zurück. Danach wendest Du alles durch die Öffnung auf die schöne Außenseite.
Bügle die Kanten sorgfältig aus und wenn alles passt, nähst Du die Wendeöffnung mit einem schmalen Matratzenstich von Hand oder knappkantig mit der Nähmaschine zu.
Das große Finish – Fertigstellung Deines selbstgenähten Adventskalenders
Zum Schluss darfst Du nun die geplotteten Zahlen anordnen und aufbügeln.
Dein selbstgenähter Adventskalender ist nun fertig. Für die Aufhängung nun einfach den Stock durch den Tunnel führen, damit der Adventskalender seine Form hält und ihn mit einer Kordel aufhängen.
Das Beste kommt zum Schluss!
Nun darst Du Dir überlegen, welche kleinen Überraschungen Du in den Fächern versteckst. Das ist mit die schönste Aufgabe. Am besten noch eine große Portion Liebe mit einpacken.
Eine schöne Adventszeit wünscht Dir
Dein smilla-Team