Vorgefalzte Schrägbänder sind schon eine praktische Erfindung, um Kanten ordentlich und dekorativ einzufassen. Es gibt sie zwar in sehr vielen Farben zu kaufen, aber trotzdem passen sie oft nicht so richtig oder sind schlichtweg zu langweilig. Und wenn ich mich auf die Suche nach gemusterten Schrägbänder in schönen Designs begebe, dann wird es ja richtig schwierig. Geht es euch auch so?
Schluß jetzt, hab ich mir gedacht und mich daran erinnert, dass es da ja so ein kleines Teilchen gibt, mit dem ich Schrägbänder aus meinem Lieblingsstoff machen kann. Der sogenannte Schrägbandformer, zum Beispiel von PRYM. Den gibt es in 3 unterschiedlichen Breiten.
Das fertige Schrägband wird entweder 12 mm oder 18 mm oder 25 mm breit.
Katja hat mir gezeigt, wie es funktioniert und ich bin echt begeistert. Gut, dass ich gleich ein paar Bilder gemacht habe, denn jetzt kann ich es euch ebenfalls zeigen …
Sucht euch einen schönen Baumwollstoff aus. Wir haben einen mit knallbunten Streifen gewählt. Das wird ein richtig schönes Schrägband.Los geht’s!
Das braucht ihr:
- Ein quadratisches Stück Stoff in eurem Wunschdesign.
- Einen Schrägbandformer in euerer Wunschbreite (z.B. von PRYM)
- Ein Lineal, mit dem ihr möglichst gleichmäßig die Breite markieren könnt.
- Eine Schere oder noch besser einen Rollschneider. Er funktioniert wie ein Pizzamesser und ist generell eine sinnvolle Investition. Denn mit ihm kann man gut Formen oder exakt am Lineal entlang schneiden. So genau kriegt man das mit einer Schere nicht hin. Wenn man mit einem Rollschneider arbeitet, sollte man in jedem Fall auch eine schnittfeste Unterlage haben, z.B. eine Schneidematte. Sonst schneidet man in den Tisch.
1. Streifen schneiden
Als erstes brauchen wir exakte Streifen aus eurem Stoff. Die müssen – das ist jetzt wichtig – schräg zugeschnitten werden. Denn nur dann ist das Schrägband leicht dehnbar und lässt sich gut verarbeiten. (Nur bei Jersey ist das nicht nötig, denn dieses Material ist ja sowieso dehnbar).
„Diagonal zuschneiden“, das hört sich nach einer Menge Stoffverbrauch an, nicht wahr?
Schon, aber man kann auch ein bisschen tricksen, um eine längere Streifen zu bekommen.
Aus eurem Stoff schneidet ihr nun ein Quadrat zu. Unseres war beispielsweise 50 x 50 cm, das ergab ein Stück Schrägband, welches ca. 70 cm lang war. Wenn eures länger sein soll, müsst ihr entweder ein größeres Quadrat zuschneiden oder einfach mehrere Schrägbänder aneinandernähen. Das fällt nicht so sehr auf und spart Stoff.
Als nächtes teilen wir dieses Quadrat in zwei gleichgroße Dreiecke. Schneidet es einfach diagonal durch.
Nun legen wir die eine Seite rechts auf rechts auf die andere Seite, stecken sie fest und steppen ab. Hier seht ihr, wie es gemeint ist:
Wenn man das auseinander klappt hat man eine Art Raute. So haben wir jetzt eine ganze Fläche geschaffen, die wir schräg in Streifen schneiden können.
Wie bereits erwähnt, gibt es Schrägbandformer gibt es in 3 unterschiedlichen Breiten.
Die Streifen, die ihr jetzt zuschneidet, müssen immer doppelt so breit sein, wie die letztendliche Breite des Schrägbandes. Wir haben den Schrägbandformer in 18 mm Breite genommen, also muss der Streifen 36 mm breit sein.
Wenn ihr ein Lineal habt mit Liniaturen, und einen Rollschneider, könnt ihr euch das langwierige Ausmessen und Aufzeichnen der Breite mit Kreide sparen und sofort entlang der Kante schneiden. Das geht natürlich viel schneller und wird auch perfekter aussehen.
Jetzt wird es spannend, denn jetzt kommt der Schrägbandformer ins Spiel, und schnell wird klar, wie er funktioniert. Von oben sieht er so aus…
Ihr schiebt nun den Streifen mittig von hinten in die Öffnung rein und er kommt vorne gefalzt wieder raus. Die Verengung des Metallteils führt nämlich dazu, dass der Stoff automatisch auf beiden Seiten umgelegt wird. So einfach, so clever.
Jetzt zieht ihr den Streifen langsam raus und bügelt ihn direkt am besten mit viel Dampf, damit der Falz perfekt wird.
Fertig ist euer individuelles Schrägband, mit dem ihr nun beliebig Kanten dekorativ einfassen könnt. Ist das nicht niedlich? Und das Schönste daran: das gibt es nicht zu kaufen.
Und noch ein Tipp: es bleibt ja irgendwie immer noch ein Stoff rest übrig, aber der lässt sich in Kombination mit einem anderen doch immer noch zu einem netten kleinen Accessoires verarbeiten. Und genau das haben wir mit unserem gemacht. Wen es interessiert: die beiden Stoffe gibt es auch im smilla webshop.
Streifenstoff Jungleclub
Viel Spaß beim Schrägbandmachen wünscht euch Tina!
Inhalt Katja Plank, Tina Seel Fotografie Tina Seel
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Und wie breit muss ich das für welche Breite zuschneiden?
Liebe Grüße
Heike
Liebe Heike, Schrägbandformer gibt es in 3 unterschiedlichen Breiten.
Die Streifen, die Du zuschneidet, müssen immer doppelt so breit sein, wie die letztendliche Breite des Schrägbandes. Wir haben z.B. den Schrägbandformer in 18 mm Breite genommen, also muss der Streifen 36 mm breit sein.
Hilft Dir das?
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Die Dinger sind einfach toll, habe mir ein 4er Set ( 6, 12, 18, 25 mm) von einem Chinaversand bestellt. Vorteil : spottbillig und noch eine Grösse mehr!
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Super Tipp. Jetzt kannst Du alle Größen erstellen.
Vielen Dank für diese ausführliche Anleitung! Und wenn sich Jersy-Schrägband nicht bügeln lässt, dann gibt es eine einfache Lösung: Sprühstärke, dann klappt das auch. 🙂